Die moderne Welt ist von zunehmender Komplexität und verschiedensten Herausforderungen geprägt. Der Schutz Kritischer Infrastrukturen – kurz KRITIS – hat daher erste Priorität. Das kommende KRITIS Dachgesetz zielt darauf ab, die Resilienz und Betriebskontinuität der essenziellen Einrichtungen zu gewährleisten und zu stärken. In diesem Blog erfahren Sie, welchen Stellenwert Themen des vorbeugenden Brandschutzes dabei einnehmen – und wie insbesondere der geräteintegrierte Brandschutz eine Schlüsselrolle übernehmen kann.
KRITIS Dachgesetz:
Geräteintegrierter Brandschutz als wichtiger Baustein zu mehr Resilienz
Hintergründe zum KRITIS DACHGESETZ
Mit dem zukünftigen KRITIS Dachgesetz wird der Bund eine entsprechende EU-Verordnung umsetzen. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat schreibt selbst dazu: „Durch diesen Gesetzesentwurf werden erstmals kritische Infrastrukturen auf Bundesebene identifiziert und Mindeststandards für den physischen Schutz für Betreiber Kritischer Infrastrukturen festgelegt. Somit soll die Widerstandskraft kritischer Infrastrukturen, die Resilienz gegen Gefährdungen, insgesamt in Deutschland gestärkt werden.
Umsetzung der EU-Richtlinie CER | EU 2022/2557
Dabei dient das KRITIS Dachgesetz dazu, die europäische Gesetzgebung zum Schutz kritischer Einrichtungen (EU-Richtlinie CER | EU 2022/2557) auf nationaler Ebene zu vollziehen. Dieses Gesetz verlangt von KRITIS-Betreibern, Resilienzpläne als Teil ihrer Strategie für betriebliche und organisatorische Widerstandsfähigkeit zu entwickeln.
Die Ende 2022 eingeführte EU-Richtlinie zum Schutz kritischer Einrichtungen (EU 2022/2557) stellt dezidierte Anforderungen an die Ausfallsicherheit. Nach ihrer Verabschiedung sind die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, diese Bestimmungen bis spätestens Mitte Oktober 2024 in nationales Recht zu überführen.
Für welche Branchen gilt das KRITIS Dachgesetz?
Das Gesetz formuliert sektorübergreifende Ziele, die darauf abzielen, Störungen zu verhindern, die Auswirkungen solcher Vorfälle zu minimieren und die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit zu ermöglichen. Um diese Ziele zu erreichen, sind Betreiber essenzieller Anlagen angehalten, auf spezifische Risiken mit angemessenen Maßnahmen zu reagieren, die in sogenannten Resilienzplänen festgehalten werden sollen. Das Gesetz sieht zudem regelmäßige Risikobewertungen vor.
Dieses gilt für folgende Segmente:
- Energie
- Transport und Verkehr
- Bank- und Versicherungswesen
- Gesundheitswesen
- Trinkwasserversorgung
- Abwasserentsorgung
- Ernährung
- IT und Telekommunikation
- Raumfahrt
- Öffentliche Verwaltung
- Abfallentsorgung
Darüber hinaus werden in angepasste Form auch die Bereiche Kultur & Medien sowie Bildung & Betreuung in den Blick genommen.
Was gehört zum betrieblichen Resilienzmanagement?
Grundsätzlich müssen Betreiber angemessene Maßnahmen treffen, um die vorgegebenen Schutzziele zu erreichen. Angesichts der Diversität der Sektoren können diese Maßnahmen sehr unterschiedlich sein. Das Gesetz ermöglicht es Betreibern, in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden, sektorspezifische Standards zu entwickeln, die festlegen, was in ihrem Bereich und ihrer Branche als angemessene Maßnahme gilt
Zu den Schlüsselelementen des vorgesehenen betrieblichen Resilienzmanagements zählen:
- Einrichtung eines Risiko- und Krisenmanagements auf Unternehmensebene
- Durchführung von Risikoanalysen und -bewertungen
- Entwicklung von Resilienzplänen
- Implementierung geeigneter Maßnahmen (technisch, personell, organisatorisch)
Anforderungen an Resilienz und Betriebskontinuität
- Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Systems, Störungen zu widerstehen, sich von ihnen rasch zu erholen und zur Normalität zurückzukehren. Im Kontext von KRITIS bedeutet Resilienz, dass kritische Dienste auch unter widrigen Bedingungen weiterhin funktionieren können.
- Betriebskontinuität wiederum fokussiert sich auf die Planung und Umsetzung von Maßnahmen, um den fortlaufenden Betrieb essenzieller Einrichtungen sicherzustellen. Dies schließt die Vorbereitung auf Notfälle, die Minimierung von Ausfallzeiten und die schnelle Wiederherstellung von Services ein.
Die Bedeutung des Brandschutzes für das KRITIS Dachgesetz
Aus naheliegenden Gründen bildet der Brandschutz ein zentrales Element der Sicherheitsmaßnahmen für KRITIS, wenn es um Resilienz und Betriebskontinuität geht: Vorbeugender Brandschutz zielt darauf ab, das Risiko von Brandereignissen generell zu minimieren – und im Fall eines Brandereignisses die Auswirkungen auf den Betrieb, auf Menschenleben und auf Sachwerte so gering wie möglich zu halten.
Geräteintegrierter Brandschutz als Lösung
Geräteintegrierter Brandschutz stellt einen wichtigen Lösungsbaustein dar. Geräteintegrierte Systeme, die beispielsweise direkt in Schalttafeln, Schaltschränken, Anlagen und Maschinen integriert sind, ermöglichen eine sofortige Reaktion auf Brandereignisse – noch bevor diese sich weiter ausbreiten können. Durch die Früherkennung, die Lokalisierung und das Löschen von Bränden direkt an ihrem Ursprungsort können kritische Systeme geschützt, Ausfallzeiten minimiert und die Sicherheit von Personal und Anlagen gewährleistet werden.
Ein Paradigmenwechsel im Brandschutz
Der geräteintegrierte Brandschutz kommt somit einem Paradigmenwechsel gleich. Durch die Integration von Brandschutztechnologien direkt in kritische Komponenten und Systeme ermöglicht diese Lösung eine sofortige Detektion und Bekämpfung von Bränden. Dieser Ansatz bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine verbesserte Reaktionszeit, die Minimierung von Schäden und die Aufrechterhaltung der Betriebskontinuität.
Die „eingebaute Feuerwehr“
Zu ebenso innovativen wie bewährten Lösungen für einen effektiven, geräteintegrierten Brandschutz zählen die automatischen Miniatur-Feuerlöscheinheiten AMFE und E-Bulbs als kleinster Feuerlöscher der Welt. Sie werden direkt in elektrische Komponenten wie Schaltschränke, Schalttafeln, Steuerungen oder Maschinen integriert und dienen quasi als Miniatur-Feuerwehr. Im Idealfall bleibt ein Brand somit auf das betroffene Bauteil begrenzt. Gut zu wissen: Die Technik ist vom Verband der Sachversicherer (VdS Schadenverhütung)
anerkannt.
AMFE: Effektiver Brandschutz zum Nachrüsten
Unser AMFE-System ist in der Lage, Schwelbrände bereits frühzeitig zu identifizieren. Gleichzeitig ist es so klein, dass eine Nachrüstung direkt in elektrische Schaltschränke, Betriebsgeräte oder Technikkästen möglich ist. Die Funktionsweise ist gleichermaßen einfach wie zuverlässig: Bei der entsprechenden, vorab definierten Auslösetemperatur zerplatzt die Glasampulle selbsttätig und setzt stromunabhängig das enthaltene Löschmittel frei. Beim Austreten verdampft das Löschmittel sofort und kann sich gasförmig hoch effektiv im gesamten Löschbereich verteilen. Ein weiterer Vorteil: Anders als bei Aerosollöschern, schaum- oder wasserbasierenden Löschsystemen kommt es nicht zu Löschfolgeschäden, da das Löschmittel vollkommen rückstandsfrei ist.
Der kleinste Feuerlöscher der Welt
Bekannt als „kleinster Feuerlöscher der Welt“, können unsere E-Bulbs direkt in der Elektronik verbaut werden. Durch die einfache Installation unter anderem auf einer Leiterplatte oder im Netzteil wird ein Brand zuverlässig und wirksam bereits in der Entstehung gelöscht. Ein Unterbrechen der Stromversorgung verhindert zudem ein Wiederentzünden.
Fazit: KRITIS Herausforderungen an den Brandschutz
Die Sicherheit kritischer Infrastrukturen ist eine fundamentale Herausforderung unserer Zeit. Das KRITIS Dachgesetz unterstreicht die Notwendigkeit von Resilienz und Betriebskontinuität. Die Implementierung von geräteintegriertem Brandschutz in KRITIS Anlagen kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Eine gründliche Risikoanalyse und eine strategische Planung sind unverzichtbar, um die effektivsten Brandschutzlösungen zu identifizieren und zu implementieren.
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Ihr Ansprechpartner:
Markus Fiebig
Häufige Fragen und Antworten
Das Ziel des KRITIS Dachgesetzes ist es, die Resilienz und Betriebskontinuität der essenziellen Einrichtungen zu gewährleisten und zu stärken.
Mit dem KRITIS Dachgesetz wird die EU-Richtlinie CER | EU 2022/2557 zum Schutz kritischer Einrichtungen auf nationaler Ebene umgesetzt.
Das KRITIS Dachgesetz gilt für Branchen wie Energie, Transport und Verkehr, Bank- und Versicherungswesen, Gesundheitswesen, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Ernährung, IT und Telekommunikation, Raumfahrt, öffentliche Verwaltung und Abfallentsorgung.
Zum betrieblichen Resilienzmanagement gehören die Einrichtung eines Risiko- und Krisenmanagements, Durchführung von Risikoanalysen und -bewertungen, Entwicklung von Resilienzplänen und Implementierung geeigneter Maßnahmen.
Der Brandschutz ist zentral, weil er darauf abzielt, das Risiko von Brandereignissen zu minimieren und im Fall eines Brandes die Auswirkungen auf den Betrieb, Menschenleben und Sachwerte so gering wie möglich zu halten.
Geräteintegrierter Brandschutz besteht aus Systemen, die direkt in Schalttafeln, Schränken und Maschinen installiert sind und eine sofortige Reaktion auf Brandereignisse ermöglichen, indem sie Brände an ihrem Ursprungsort erkennen, lokalisieren und löschen.
Eine gründliche Risikoanalyse ist unverzichtbar, um die effektivsten Brandschutzlösungen zu identifizieren und zu implementieren, und trägt somit wesentlich zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen bei.